Testphase für E-Bilanz kommt

Detmold. Die Pflicht zur elektronischen Bilanzierung, kurz E-Bilanz, wird auf das Jahr 2012 verschoben. Die Industrie- und Handelskammer Lippe zu Detmold (IHK Lippe) hat in Erfahrung gebracht, dass das zuständige Bundesfinanzministerium eine entsprechende Rechtsverordnung entworfen hat.

Eigentlich besteht für Unternehmen (noch) die Verpflichtung, die E-Bilanz für ab 2011 beginnende Wirtschaftjahre an die Finanzämter zu übermitteln. Sofern die gesetzgeberisch noch erforderlichen Zustimmungen eingeholt sein werden, wird der Anwendungszeitpunkt für die E-Bilanz jedoch um ein Jahr verschoben. Die Verbindlichkeit der Zeitverschiebung soll noch in diesem Jahr bekannt gegeben werden. Die bilanzierungspflichtigen Unternehmen erhielten somit fristgemäß die nötige Rechtssicherheit.

Mit der Verschiebung reagiert das Bundesfinanzministerium auf Forderungen aus der IHK-Organisation. Grundsätzlich begrüßt die IHK Lippe zwar eine Reduzierung des Papieraufwandes zugunsten der elektronischen Bilanzübermittlung. Die neue E-Bilanz ist von den Unternehmen allerdings an Hand von Datensatzvorlagen zu erstellen, die zum Teil erheblich von den bisherigen Anforderungen an eine ordnungsgemäße Bilanzerstellung abweichen. Daher hatte die IHK Lippe im Vorfeld angeregt, in einer mindestens einjährigen Testphase die rechtliche, inhaltliche und technische Realisierbarkeit des E-Bilanz-Verfahrens zu erproben (Pressemitteilung vom 15. Oktober 2010). Das Bundesfinanzministerium will das nächste Jahr tatsächlich nutzen, um erst einmal die Praxistauglichkeit zu prüfen und ggf. Korrekturen vorzunehmen.

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