Alles nur geklaut? LWL-Industriemuseum kürt Gewinner des Fotowettbewerbs zum Thema Wissenstransfer

Datenklau. Foto: Andreas Zeuke

Dortmund (lwl). Ein maskierter Mann mit einem USB-Stick, dessen Datenklau sich in seiner Sonnenbrille offenbart. Mit diesem Foto hat Andreas Zeuke aus Ratingen den Fotowettbewerb “Alles nur geklaut?” des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) gewonnen. Der Wettbewerb fand im Vorfeld der Sonderausstellung “Alles nur geklaut? Die abenteuerlichen Wege des Wissens” (23. März bis 13. Oktober) im LWL-Industriemuseum Zeche Zollern statt. Hobbyfotografen aus ganz Deutschland hatten rund 300 Bilder eingereicht. In einem Jury- und einem Publikumsvoting wurden jetzt jeweils drei Sieger gekürt. Zusammen mit 54 weiteren Motiven werden sie ab März in einer “Zaungalerie” vor dem Zechentor gezeigt.

Die Motive der eingereichten Bilder sind so vielfältig wie das Thema selbst: Neben alten Bibliotheken und modernster Technik spiegeln auch inszenierte Kunstfotos die Assoziationen der Teilnehmer wieder. Keine leichte Aufgabe für den Direktor des LWL-Industriemuseums, Dirk Zache, die Projektleiterin Anja Hoffmann und die beiden Fotografen Dieter Menne und Martin Holtappels, die drei Gewinner zu bestimmen. Wichtiger als das Ergebnis ist für Dirk Zache aber die Beteiligung am Wettbewerb: “Wir verstehen das Museum als Forum und beziehen auch Perspektiven von außen in unsere Arbeit ein. Dafür arbeiten wir mit verschiedenen gesellschaftlichen Gruppen zusammen. So haben beim Wettbewerb neben vielen Einzelpersonen auch Volkshochschulen und Schulklassen mitgemacht. Diese Kooperationen sind für uns auch langfristig wertvoll.”

Die Jury vergab die ersten Plätze für sehr unterschiedliche Motive: Mit seiner Komposition eines Datendiebstahls setzte sich Andreas Zeuke gegen seine Konkurrenz durch. Die Jury überzeugte die durchdachte Inszenierung des Mottos und die technisch perfekte Ausführung. Auf Platz zwei kam Ruben Becker aus Herne mit seinen “Geheimnisvollen Typen”. Olaf Nattenberg aus Kamen (Kreis Unna), überzeugte die Jury mit seinem originellen Blickwinkel auf den informellen Aspekt des Wissenstransfers. Seine Schwarz-Weiß-Aufnahme “treffpunkt” erzählt vom Verschwinden von Kommunikation und erreichte Platz 3.

Auf Instagram wählte das Publikum drei eigene Favoriten. Unter #allesnurgeklaut_lwl stimmten die User für ihre Lieblingsbilder ab. Den ersten Platz erzielt die 14-jährige Amelie Adamski, die das Thema in einer kreativen AG am Hittorf-Gymnasium in Recklinghausen umsetzte. Unter dem Titel #spiegleinspieglein… inszenierte sie den Unterschied zwischen Schein und Realität. Den zweiten Platz erreichte “Lehre Leeren” von Ruben Becker, und auf dem dritten Platz steht “Die Frau im Sonnenuntergang – Nach Caspar David Friedrich” von Janek Rekos aus Mühlheim.

Die sechs Sieger erhalten Wertgutscheine für Fotodrucke im Gesamtwert von 1800 Euro des Preis-Sponsors “MeinFoto.de”. Der Wettbewerb fand in Kooperation mit Volkshochschulen und Schulen der Region statt. Alle Ergebnisse und eine Auswahl der Wettbewerbsbilder sind in der Online-Galerie unter http://www.allesnurgeklaut.lwl.org zu finden.

Alles nur geklaut? Die abenteuerlichen Wege des Wissens

Die Ausstellung “Alles nur geklaut?” zeigt an Beispielen aus Geschichte und Gegenwart, wie Wissen geschaffen, geteilt und geschützt wird. Sie veranschaulicht damit die Entstehung der modernen Wissens- und Informationsgesellschaft. Auf 1.000 Quadratmetern Ausstellungsfläche lernen Besucher Götter, Erfinderinnen, Spione und Whistleblowerinnen kennen. 3D-Hologramme erwecken historische Personen zum Leben. Das Spektrum der Exponate reicht vom 4.000 Jahre alten Scheibenrad über eine BH-Minikamera und die Verschlüsselungsmaschine Enigma bis hin zur elektronischen Fußfessel. Abenteuer und Rätselspaß versprechen die sechs Escape-Rooms in der Ausstellung. Kleine Gruppen müssen gemeinsam Aufgaben lösen, damit sich die Tür zur nächsten geheimen Kammer des Wissens öffnet. Auch im Sachverständigenlabor für Original und Nachahmung ist Mitmachen gefragt. Und wer will, kann Selfies in eine Cloud schicken, die über den Köpfen der Gäste schwebt in der Ausstellung mit Objekten zum Anfassen, Hörstationen und einem barrierefreiem Zugang.

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