Abstinenzfähig in drei Wochen
-Neues Therapiekonzept bei Alkoholsucht in der Schön Klinik Bad Arolsen-
Die Schön Klinik Bad Arolsen bietet eine neu konzipierte Behandlung für Menschen mit Alkoholproblemen an. In nur drei Wochen durchlaufen sie ein individuelles Intensiv-Programm, bestehend aus Entgiftung, Festigung der Motivation und Aufbau von Abstinenzfähigkeit. Die Betreuung durch erfahrene Suchtspezialisten und die Kombination hochwirksamer Therapien kann Patienten dabei unterstützen, schon nach einem kurzen Klinikaufenthalt ohne Alkohol zu leben.
In Deutschland gelten fast zwei Millionen Menschen als alkoholabhängig. Weitere 1,2 Millionen Menschen trinken so viel, dass ihr Alkoholkonsum schon soziale Folgen hat. Das Tückische an der Alkoholsucht: Die Abhängigkeit entwickelt sich schleichend und allzu oft verdrängen sowohl Betroffene als auch ihr Umfeld lange das Ausmaß. Die Überwindung, sich für eine langwierige Therapie zu entscheiden, ist hoch. So dauert es im Schnitt über zehn Jahre, bis Alkoholsüchtige sich zu einer Behandlung entschließen – nicht selten erst, wenn der Arbeitsplatz gefährdet, die Beziehung zerbrochen ist und Freunde sich zurückziehen. Dabei ist die Prognose umso besser, je früher eine Behandlung beginnt. „Unser Therapieangebot richtet sich an jene, bei denen der Alkohol über Monate und Jahre zur Gewohnheit geworden ist. Mit Einschränkungen meistern die Betroffenen ihren beruflichen und privaten Alltag zu diesem Zeitpunkt in der Regel noch“, erklärt Dr. Thomas Gärtner, Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie und Chefarzt der Schön Klinik Bad Arolsen.
Hohe Therapiedichte sorgt für schnelle und nachhaltige Hilfe
Normalerweise sind stationäre Entgiftung und Suchtbehandlung voneinander getrennt und dauern 8 bis 18 Wochen. „Viele Menschen hält es von einer Therapie ab, wenn sie so lange aus dem Familien- und Berufsleben gerissen werden. Ein kürzerer Aufenthalt in der Klinik kann die Hemmschwelle senken, sich auf eine Behandlung einzulassen“, sagt Dr. Gärtner. Der erfahrene Suchtexperte hat zusammen mit seinem interdisziplinären Team deshalb eine stationäre Intensivtherapie entwickelt, die die Behandlung der körperlichen Entzugssymptome mit einer kompakten Psychotherapie kombiniert – und mit drei Wochen nicht viel länger dauert als ein klassischer Urlaub: „Neben der Entgiftung arbeiten wir so früh wie möglich an der Fähigkeit zur nachhaltigen Abstinenz“, so Dr. Gärtner. „Die psychischen und sozialen Aspekte von Alkoholsucht spielen dabei eine große Rolle. Unser Ziel ist es, das Suchtgedächtnis des Patienten umzuprogrammieren und ihn damit zu einem erfüllten Leben ohne Alkohol zu befähigen.“
Intensiv, sanft, nachhaltig: So funktioniert eine effiziente Behandlung in nur drei Wochen
Das 3-Wochen-Intensiv-Programm richtet sich an Privatpatienten und Selbstzahler. Es besteht aus drei Therapie-Komponenten, jeweils individuell auf die Lebenssituation und Motivationslage eines jeden Patienten angepasst: qualifizierte Entgiftung, Festigung der Motivation und Aufbau von Abstinenzfähigkeit.
Spezialisierte Fachärzte für Psychiatrie und innere Medizin arbeiten Hand in Hand mit Psychotherapeuten und speziell ausgebildetem Pflegepersonal. Auf diese Weise können die Experten mit dem Patienten gleichzeitig an den körperlichen Folgen des Alkoholkonsums und des Entzugs arbeiten sowie an psychotherapeutischen Aspekten, also an der nachhaltigen Veränderung von Denk- und Verhaltensmustern sowie an der der Motivation, mit dem Trinken aufzuhören.
Neben täglich mehreren Gruppentherapien und vier Einzeltherapien pro Woche gehören beispielsweise Kunsttherapie, Biofeedback, achtsamkeitsbasierte Therapien sowie Sport- und Bewegungstherapie zum Programm. Dabei lernen Patienten, wie sie mit dem quälenden Verlangen nach Alkohol umgehen, kritische Situationen erkennen und vermeiden können. Die dreiwöchige Therapie kann zudem auf leichte psychische Begleiterkrankungen wie Angststörungen oder Depressionen in eher schwacher Ausprägung eingehen. Liegen bereits mittel- bis schwergradige Begleiterkrankungen vor, kann eine anschließende ambulante oder stationäre Psychotherapie empfehlenswert sein.
Gewappnet für die Zeit nach der stationären Therapie
Während der dreiwöchigen Behandlung lernen die Patienten zu verstehen, wann und warum sie Alkohol konsumieren – und trainieren alternative Verhaltensweisen.
Dazu üben sie mit den Therapeuten in Expositionen sehr realistisch das Verhalten in den jeweiligen Konsum-auslösenden Situationen. Das kann der Stress vor einem beruflichen Meeting sein, das Zusammensein mit Freunden oder der Feierabend nach einem anstrengenden Tag. Und wenn der Griff zum Glas dann nach ein paar Monaten doch mal wieder passiert? „Auch wenn ein Großteil der Patienten im Anschluss an die Therapie abstinent bleiben kann, ist der Umgang mit eventuellen Rückfällen dennoch ist ein zentraler Teil unserer Behandlung“, so Dr. Gärtner. „Es ist enorm wichtig für Patienten, zu lernen, solche Rückschläge zu managen, mit oder ohne fremde Hilfe wieder möglichst schnell mit dem Trinken aufzuhören und auf den in der Therapie eingeschlagenen Weg zurückzukehren.“
Weitere Informationen:
• Selbsttest: Habe ich ein Alkoholproblem? Bin ich nur trinkfest oder schon alkoholsüchtig? Ein von der WHO entwickelter Fragebogen gibt erste Orientierung, ob eine Alkoholtherapie notwendig sein könnte: https://www.schoenklinik.de/formulare/selbsttest/alkoholsucht
• Mehr zum 3-Wochen-Intensivprogramm bei Alkoholsucht: www.schoen-klinik.de/alkoholklinik
Über die Schön Klinik Bad Arolsen
Die Schön Klinik Bad Arolsen ist eine der führenden psychosomatischen Fachkliniken in Hessen. Die Klinik deckt das gesamte Spektrum der Psychosomatik ab und bietet Erwachsenen sowie Jugendlichen ab 12 Jahren spezialisierte Therapiekonzepte. Die Behandlungsschwerpunkte umfassen Depressionen, dekompensierten Tinnitus und Hyperakusis, Posttraumatische Belastungsstörung (PTBS), Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätssyndrom im Erwachsenenalter (ADHS), Burn-out-Syndrom, Essstörungen sowie weitere Indikationen (z. B. Angst- und Zwangsstörungen sowie Schwindelerkrankungen). Das Behandlungskonzept orientiert sich an integrativ-verhaltensmedizinischen Grundlagen. Die Klinik beschäftigt rund 300 Mitarbeiter.
www.schoen-klinik.de/bad-arolsen
Über die SCHÖN KLINIK
Die größte familiengeführte Klinikgruppe Deutschlands behandelt alle Patienten, ob gesetzlich oder privat versichert. Seit der Gründung durch die Familie Schön im Jahr 1985 setzt das Unternehmen auf Qualität und Exzellenz durch Spezialisierung. Seine medizinischen Schwerpunkte sind Psychosomatik, Orthopädie, Neurologie, Chirurgie und Innere Medizin. An derzeit 23 Standorten in Bayern, Hamburg, Hessen, Nordrhein-Westfalen, Schleswig-Holstein sowie Großbritannien behandeln 10.000 Mitarbeiter jährlich rund 300.000 Patienten. Seit vielen Jahren misst die Schön Klinik Behandlungsergebnisse und leitet daraus regelmäßig relevante Verbesserungen für ihre Patienten ab.