Meisterprämie ungerecht umgesetzt – IHKs zeigen sich enttäuscht

Stuttgart. “Wir freuen uns für das Handwerk, dass es gelungen ist, mit der Meisterprämie ein Zeichen für die Gleichwertigkeit von akademischer und beruflicher Bildung zu setzen”, sagt Dr. Wolfgang Epp, Hauptgeschäftsführer der IHK Reutlingen, in seiner Eigenschaft als Koordinator für Fragen der beruflichen Weiterbildung im Land. “Dennoch können wir nicht nachvollziehen, warum die Landesregierung nicht alle vergleichbaren Meisterabschlüsse mit einer Prämie honoriert”, so Dr. Epp weiter. “Wir können niemandem vermitteln, warum ein Bäckermeister eine Prämie von 1.500 Euro bekommt, eine Küchenmeisterin aber zum Beispiel nicht.”

Die IHKs im Land haben auch für ihre Abschlüsse, wie Industriemeister, Logistikmeister oder Fachwirte, einen Aufstiegsbonus gefordert. Auch für diese Absolventinnen und Absolventen ergibt sich eine Förderlücke zwischen den anfallenden Fortbildungskosten und den Unterstützungsleistungen, die das Aufstiegsfortbildungsförderungsgesetz bietet.

Mit Blick auf die angespannte Haushaltssituation hatte die Landesregierung nur für das Handwerk eine Prämie ausgelobt. In anderen Bundesländern, wie Bayern, Hessen oder Rheinland-Pfalz, erhalten alle Absolventinnen und Absolventen der Höheren Berufsbildung nach erfolgreichem Abschluss eine finanzielle Anerkennung.

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