Unsere Mitgliedsbetriebe erwarten jetzt einen Schritt in Richtung Normalität

Stuttgart. Mit Blick auf die heutige Bund-Länder-Runde betont Wolfgang Grenke, Präsident des Baden-Württembergischen Industrie- und Handelskammertages (BWIHK): „Natürlich haben unsere Unternehmen Verständnis, den hohen Infektionszahlen mit Schutzmaßnahmen weiter entgegenhalten zu wollen. Dafür haben sie auch erprobte Konzepte im Einsatz. Allerdings muss bei allen Entscheidungen bedacht werden, dass die Betriebe mit Blick auf das Ostergeschäft jetzt dringend Möglichkeiten brauchen, ihrer Geschäftstätigkeit endlich einfacher und auskömmlicher nachkommen zu können.

Durch den Russland-Ukraine-Krieg ist nun ein zweiter Faktor hinzugekommen, der neue Hürden hinsichtlich Warenversorgung und Kostenbelastungen aufbaut. Das geht im Pandemie-Management nur mit einem entschlossenen Schritt in Richtung ‚alte Normalität‘ – also Planbarkeit, Verlässlichkeit und Langfristigkeit von einheitlichen Regelungen, die Kunden nicht vom Konsum oder vom Besuch abschrecken. Schließlich bedeutet eine hohe Inzidenz 2022 in der Praxis etwas ganz anderes als in den beiden Jahren zuvor. Die Erwartungen unserer Mitglieder, vor allem in Tourismus, Veranstaltungswirtschaft und Handel, sind hier klar, gerade mit Blick über die Grenzen zu unseren Nachbarn wie beispielsweise Frankreich, die Schweiz und Österreich. Sie sind uns diesen Schritt in Richtung Eigenverantwortung schon vorausgegangen. Denn für Touristik, Hotellerie und Gastronomie sitzen die Mitbewerber in anderen europäischen Urlaubsregionen. Wichtig ist uns auch, dass die neue Landesverordnung nicht erst wieder wenige Stunden vor Inkraftsetzung veröffentlicht wird. Davon war die IHK-Beratung in der Vergangenheit mehrfach genauso betroffen wie Mitgliedsbetriebe, die Regelungen dann in Windeseile umzusetzen hatten.“

Zur Ministerpräsidentenkonferenz adressiert Grenke: „Die angedachte Hot-Spot-Strategie birgt aus IHK-Sicht rechtliche Herausforderungen und hat das Potenzial, für einen Flickenteppich und damit echte Wettbewerbsnachteile für die Südwestwirtschaft zu sorgen. Das muss in jedem Fall vermieden werden. Es gilt genauso, im Sinne der ‚lessons learned aus zwei Jahren Pandemie‘, auch schon in Richtung Herbst 2022 zu schauen.“

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