Bauen und Wohnen, wo es lärmt und kracht

Mann hält sich die Ohren mit den Fingern zu.

BERLIN. Selten wie ein Diamant: Bezahlbare Grundstücke in attraktiven Lagen zu finden ist fast unmöglich geworden. So wandert der suchende Blick des Bauwilligen heute auch über Bauplätze, die aufgrund ihrer Lage in der Nähe von Straßen, Bahngleisen, Einflugschneisen oder Gewerbebetrieben noch erschwinglich sind – und verfügbar. Welche Grundstücke wie genutzt werden regelt zwar der Flächennutzungsplan, der dem Grundsatz der Trennung von ruhigem Wohnen und lautem Arbeiten und Verkehr folgt.

Doch kommen dennoch lärmbelastete Grundstücke mit der Möglichkeit zur Wohnbebauung auf den Markt, sollte sorgfältig geplant und gebaut werden, so Norman Dietz, VPB-Bauherrenberater aus Hildesheim:

„Eine geschlossene Randbebauung mit Mehrfamilienhäusern kann sich selbst und dahinterliegende Wohnhäuser wirksam gegen Lärm schützen. Dazu plant man entlang der Straße ausreichend hohe Mehrfamilienhäuser. In diesen Häusern muss man die Grundrisse richtig organisieren und die Wohn- und Schlafräume zur straßenabgewandten Seite orientieren. Für die Blockrandbebauung wird in der Regel schon von der Planungsbehörde meist eine geschlossene Bauweise in ausreichender Höhe festgesetzt.

Doch auch bei freistehenden Einzelhäusern auf Grundstücken mit Lärmbelastung könne durch den Einsatz der richtigen Baukonstruktion und geeigneter Materialien erstaunlich ruhige Wohnräume geschaffen werden:

„Wer hier baut, muss zunächst natürlich gesetzliche Lärmschutz-Vorgaben beachten. Bei der Realisierung des Hauses kommen dann andere, stärkere Beton-Decken und Wände sowie verstärkte Dämmstoffe und Schallschutzfenster zum Einsatz. Der Bau verstärkter Decken und Wände sind durchaus eine Herausforderung, der sich nicht jedes Bauunternehmen stellt. Wer hier baut, sollte sich unbedingt einer baubegleitenden Beratung durch Bau-Sachverständige versichern. Ausführungsfehler sind meist sehr schwer rückgängig zu machen“, so Dietz.

Auch für Käufer oder Eigentümer von Immobilien, bei denen Lärm ein Thema ist, hat der Hildesheimer Bau-Experte Rat: „Ein vorgesetzter Wintergarten, verglaste Balkone und Terrassen, die Verkleidung der Fassade mit lärmabsorbierenden Elementen und der Einbau von Schallschutzfenstern können dafür sorgen, dass auch in einem lärmumtosten Haus Ruhe einkehrt. Gerade für den Schlaf ist diese Ruhe äußerst wichtig, um sich auch wirklich erholen zu können.“

Weitere Informationen beim Verband Privater Bauherren (VPB) e.V., Bundesbüro, Chausseestraße 8, 10115 Berlin, Internet: www.vpb.de

nach oben