Recherche wird digital

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Einzigartige Bestände des Wirtschaftsarchivs können demnächst über Internet durchforstet werden.

Hohenheim. Zur Sitzung des Kuratoriums des Wirtschaftsarchivs Baden-Württemberg (WABW) in den Räumen der Universität Hohenheim, das den Vorstand unter anderem zur strategischen Ausrichtung berät, greift demnächst eine wichtige Neuerung: Sehr wahrscheinlich noch im Oktober ist es möglich, die einzigartigen Bestände des WABW zur Wirtschaftsgeschichte Baden-Württembergs digital zu durchforsten. Über die Homepage des Wirtschaftsarchivs ist dann eine Recherche über das Internet möglich, wobei die Titel – insgesamt handelt es sich um einen Quellenfundus von mehr als 14.000 laufenden Regalmetern – Step-by-Step fortlaufend weiter digital bereitgestellt werden.

Dazu Dr. Britta Leise, Direktorin des WABW: „Unser Archiv hat in den 42 Jahren seines Bestehens ein Füllhorn an historisch bedeutsamen Schätzen und einmaligen Schrift-, Bild- und Tondokumenten zusammengetragen, deren Digitalisierung nur folgerichtig und zeitgemäß ist. Viele Archive und Bibliotheken gehen diesen Schritt. Was mich besonders stolz macht und uns allen einen Ansporn gibt, die Digitalisierung bis zum letzten Stück voranzutreiben ist der Fakt, dass wir das erste regionale Wirtschaftsarchiv in Deutschland sind, das dies tut. So fügen wir dem Motto des WABW »Zukunft braucht Herkunft« eine ganz neue Komponente bei.“

Das Kuratorium mit Mitgliedern aus Wirtschaft, Politik und Wissenschaft unter Leitung des Vorsitzenden Dr. Patrick Rapp MdL, Staatssekretär im Ministerium für Wirtschaft Arbeit und Tourismus Baden-Württemberg, freut sich über diesen Schritt: „Mit dem Wirtschaftsarchiv Baden-Württemberg verfügen wir über ein einzigartiges Gedächtnis der Wirtschaft, das über die Digitalisierung einen viel breiteren und vor allem zeitgemäßen Zugang bekommt. Dass wir hier als erste Einrichtung dieser Art den zukünftigen Benchmark setzen können, freut mich sehr.“

Das Kuratorium setzt sich aus Mitgliedern aus Wirtschaft, Politik und Wissenschaft zusammen. An der Sitzung nahmen ebenfalls Mitglieder des WABW-Vorstandes teil. Vertreten waren Thomas Albiez (Hauptgeschäftsführer IHK Schwarzwald-Baar-Heuberg, Vorsitzender) und Dr. Michael Alpert (Hauptgeschäftsführer Baden-Württembergischer Industrie und Handelskammertag [BWIHK]).

Über das WABW – Gedächtnis der Wirtschaft

Das Wirtschaftsarchiv Baden-Württemberg ist die zentrale Einrichtung zur Bewahrung historisch bedeutsamer Originaldokumente aus dem Wirtschaftsleben unseres Landes. 1980 hatten sich die baden-württembergischen Industrie- und Handelskammern (IHKs) und das Land dazu entschlossen, gemeinsam ein regionales Wirtschaftsarchiv für ganz Baden-Württemberg aus der Taufe zu heben. In den 42 Jahren seines Bestehens hat es inzwischen einen Quellenfundus im Umfang von mehr als 14.000 laufenden Regalmetern an historisch bedeutsamen und einmaligen Schrift-, Bild- und Tondokumenten zusammentragen. Die Palette reicht von der Brauereiwirtschaft über schwäbische Textilunternehmen bis hin zu den Betrieben des Maschinenbaus. Insgesamt beherbergt das WABW Originaldokumente von über 780 Unternehmen. Damit ist das WABW eines der größten Wirtschaftsarchive in Deutschland und Europa.

Ein Ort lebendiger Geschichte

Das Wirtschaftsarchiv ist ein Ort lebendiger Geschichte, aber auch ein guter Lernort, um Wirtschaft mit all ihren Zusammenhängen klar und verständlich zu machen.

Die Sammlung dokumentiert den Aufstieg Baden-Württembergs von einer eher ärmlichen, landwirtschaftlich geprägten Region zu einer wirtschaftlichen Powerregion. Mit seiner Arbeit schlägt das Archiv eine Brücke von der Wirtschaft zur Wissenschaft, was die hohen Benutzerzahlen von Wissenschaftlern aus dem In- und Ausland belegen. Und es ist ein Ort, an dem ein Stück Kulturgeschichte gezeigt wird. Ob Bilder von Fabrikgebäuden, Maschinen, Meisterbriefen, kunstvoll gefertigten Briefköpfen von Unternehmen, Bilanzen und Geschäftsberichten – dies alles sind wertvolle Zeugnisse von Epochen, die die Veränderungen im Laufe der Zeit deutlich machen.

Zur Homepage des WABW mit allen Informationen zur Einrichtung: https://www.wa-bw.de/

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